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Entsorgung von Styropor mit HCBD

HBCD und andere Flammschutzmittel

Vor einiger Zeit haben wir hier über die Herausforderungen bei der Entsorgung von Styropor (Polystyrol) mit integrierten Flammschutzmittel berichtet. Eingesetzt werden sie bei fast allen brennbaren Materialien wie Elektrogeräten, Teppichböden, Polstermöbel oder auch Dämmmaterialien von Fassaden. Aus gesundheitlicher Sicht sind viele Brandschutzmittel bedenklich. Sie sind als gesundheitsschädlich eingestuft und können im Haushalt mit dem Hausstaub eingeatmet werden.

Nichts desto trotz sind sie für den modernen Wohnungsbau unerlässlich. Der Brand in London zeigt deutlich, dass Brandschutzmittel lebensrettend sein können. Jeder Hausbesitzer sollte sich also fragen, ob sein Dämmmaterial überhaupt eine Flammschutzausrüstung besitzt.

Wie funktionieren Flammschutzmittel?

Die Wirkweise von den verschiedenen Chemikalien ist sehr unterschiedlich.

Sie wirken durch Sauerstoffentzug, bilden eine nicht brennbare, feste oder gasförmige Schutzschicht um den Flammenherd, führen zur Verflüssigung der Brandstelle so dass diese abfließt.

Welche Flammschutzmittel gibt es?

Aus chemischer Sicht kann man die Flammschutzmittel in verschiedene Gruppen einteilen:

Die halogenierten Flammschutzmittel

Darunter fallen die  polybromierten Biphenyle (PBB), das sind die Brom-Analogon der polychlorierten Biphenylen (PCBs). Die PBB stehen im Verdacht, toxisch und karzinogen zu sein. Eingesetzt wurden sie in Schaumstoffen, Textilien und Elektrokleingeräten. Seit 2006 gilt ein Anwendungsverbot für Elektro- und Elektronikgeräte.

Eine weitere Gruppe sind die polybromierten Biphenylether (PBDE). Diese Gruppe umfasst in der Summe 209 Verbindungen. Diese Substanzklasse lässt sich wiederum in drei Untergruppen aufteilen: Die PentBDE, OktaBDE und DecaBDE. Sie unterscheiden sich durch die Anzahl der Brom-Atome. Zwei dieser Verbindungsgruppen, das PentaBDE und OktaBDE, werden in Europa und Nordamerika seit 2004 freiwillig nicht mehr verwendet, weil sie als besonders schädlich gelten. Mit der EU Richtlinie 2011/65 vom Juni 2011 wurde dann das in Verkehr bringen von Elektro- und Elektronikgeräten, die PBDEs enthalten, untersagt. Für die DecaBDE Gruppe wurde bei der Sicherheitsbewertung kein erhöhtes Risiko festgestellt. DecaBDE Mischungen werden immer noch verwendet, aber zunehmend ersetzt durch das möglicherweise nicht weniger kritische Decabromdiphenylethan, dessen Auswirkung auf Gesundheit und Umwelt leider noch nicht abschließend bewertet wurde.

Auch das Hexabromocyclododekan (HBCD) gehört zu den halogenierten Flammschutzmittel oder auch Brandhemmer, über diese Chemikalie wurde an dieser Stelle schon berichtet. Es wurde seit den 70er Jahren in Polystyrol (Styropor) eingesetzt. Mittlerweile gilt es als besonders besonders besorgniserregend“ und wurde 2013 verboten. (weitere Informationen)

Die Phosphorflammschutzmittel

Diese Gruppe wirkt durch eine Sperrschicht. Kommt es zu einem Brand, bildet sich in Verbindung mit dem Untergrund eine feste Schicht die für Luft und Flammen undurchlässig ist, und unterbricht damit einen weiteren Brand. Verwendet werden diese Verbindungen für Fahrzeugsitze,  PUR-Schäume, Baumaterialien oder Polstermöbel. Außerdem wird es als Ersatz für OctaBDE in Kunststoffen eingesetzt.

Analysen zu Flammschutzmittel

My-lab bietet Analysen an, mit denen einerseits geprüft werden kann, welche und wie viel Flammschutzmittel ein Material enthält, und andererseits getestet werden kann ob Flammschutzmittel in der Wohnung möglicherweise auch eine gesundheitliches Risiko darstellen.


Flammschutzmittel in Material bromierte Biphenyle u. Biphenylether

Holz/Material: Flammschutzmittel bromierte Biphenyle und -ether

MWC03

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Laboranalyse: bromiertes Flammschutzmittel HBCD (Hexabromcycoldodecan)

Hexabromcycoldodecan (HBCD) in Styropor (Flammschutzmittel)

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Laboranalyse: Phosphorflammschutzmittel in Holz

Holz/Material: Phosphorflammschutzmittel

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Flammschutzmittel HBCD (Hexabromocyclododecan) ist eine Herausforderung für die Entsorgung

Das Flammschutzmittel HBCD (Hexabromocyclododecan) gilt als „besonders besorgniserregend“. Die internationale Stockholmer Konvention hat die Substanz HBCD (C12H18Br6) im Mai 2013 als persistenten, schwer abbaubaren organischen Schadstoff eingestuft.

Seit dem 1. Oktober sind Styroporplatten und andere Dämmstoffe, die HBCD (C12H18Br6) enthalten, entsorgungspflichtig. In der entsprechenden Verordnung heißt es: „Die enthaltenen persistenten organischen Schadstoffe müssen unumkehrbar umgewandelt oder zerstört werden.“ Die Entsorgungspflicht gilt ab einer Konzentration von 0,1% HBCD im Baustoff. Die eingesetzten Konzentrationen liegen je nach Material zwischen 0,7 – 1,5%.

Dies führt derzeit zu einer Überflutung der Entsorgungsanlagen, die diesem Ansturm nicht unbedingt gewachsen sind. Grund dafür ist, dass die Verbrennungsanlagen eine besondere Genehmigung zur Entsorgung von schadstoffhaltigen Materialien benötigen, und nicht alle Entsorgungseinrichtungen haben diese Zulassung (siehe Liste für Styropor Entsorgung).

Bei der Verbrennung können Dioxine und Furane entstehen, welche als krebserregend eingestuft sind. Um in dieser angespannten Lage Zeit und Logistikkosten zu sparen, nehmen viele Entsorgungsunternehmer das Dämmmaterial nur mit Herstellernachweis oder Analysenzertifikat an.


Laboranalyse: bromiertes Flammschutzmittel HBCD (Hexabromcycoldodecan)

Hexabromcycoldodecan (HBCD) in Styropor (Flammschutzmittel)

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Seit den 60er Jahren werden Dämmstoffe verwendet, die als Flammschutzmittel HBCD enthalten. Verboten wurde es erst 2013. Üblicherweise liegt die Nutzungsdauer bei ca. 20 Jahren. Es handelt sich dabei meist um Polystyrolverbindungen, wie extrudieres Polystyyrol und expandiertes PS (EPS und XPS).

Solange der Werkstoff verbaut ist, besteht nach derzeitiger Einschätzung keinerlei gesundheitliche Gefahr. Eine ordnungsgemäße Entsorgung ist dennoch enorm wichtig, weil die Verbindung giftig für Wasserorganismen wie Krebstiere und Algen ist.

Darüber hinaus ist die Verbindung enorm langlebig und wird über weite Strecken mit der Luft transportiert. Sie wurde beispielsweise auch in Meerestieren in der Arktis nachgewiesen.  Außerdem haben Tierversuche gezeigt, dass die Säuglingsentwicklung gestört werden kann. EU-weit wird die Verbindung mit folgenden Warnhinweisen versehen: H361 „Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen“ und H362 „Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen“

Derzeitige Schätzungen sagen, dass allein in Berlin und Umgebung noch ca. 16.000 Tonnen Styropor mit HBCD verbaut sind. Davon werden ca. 100 Tonnen noch dieses Jahr als Sondermüll anfallen. Die Gefahr einer „illegalen Entsorgung“ wird durch die Überlastung der Entsorgungsanlagen sicherlich begünstigt. Doch aufgrund der Gefahren für Mensch und Umwelt wäre die Einhaltung der Vorgaben äußerst wünschenswert.

Hier eine Liste der Müllheizkraftwerke und Sonderverbrennungsanlagen, die eine Zulassung für HBCD (Hexabromocyclododecan) besitzen.

Bei Fragen zur Analytik von HBCD beraten wir Sie gerne:

Kontakt: mail@my-lab.com

Tel.: 030 233215800

Müllheizkraftwerke für Styropor (HBCD-zugelassen)

Sonderverbrennungsanlagen für Styropor mit HBCD

Karte mit Müllheizkraftwerken und Sonderverbrennungsanlagen für Styropor mit HBCD

Müllheizkraftwerke Müllheizkraftwerke

sonderabfall-verbrennungsanlagen Sonderabfall-Verbrennungsanlagen


Bildnachweise

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Disposal of Styrofoam with HCBD<

HBCD and other flame retardants

Some time ago we reported here on the challenges of disposing of polystyrene with integrated flame retardants. They are used for almost all combustible materials such as electrical appliances, carpets, upholstered furniture or facade insulation materials. From a health point of view, many fire protection agents are questionable. They are classified as harmful to health and can be inhaled in the household with house dust.

Nevertheless, they are indispensable for modern residential construction. The fire in London clearly shows that fire retardants can save lives. Every homeowner should therefore ask himself whether his insulation material even has flame-retardant properties.

How do flame retardants work?

The mode of action of the different chemicals is very different.

They act by removal of oxygen, form a non-combustible, solid or gaseous protective layer around the source of the flame and liquefy the fire so that it drains off.

What flame retardants are available?

From a chemical point of view the flame retardants can be divided into different groups:

The halogenated flame retardants

This includes polybrominated biphenyls (PBB), the bromine analog of polychlorinated biphenyls (PCBs). PBB are suspected of being toxic and carcinogenic. They were used in foams, textiles and small electrical appliances. Since 2006 there has been a ban on the use of electrical and electronic equipment.

Another group are the polybrominated biphenyl ethers (PBDE). This group comprises 209 compounds in total. This substance class can in turn be divided into three subgroups: The PentBDE, OktaBDE and DecaBDE. They differ in the number of bromine atoms. Two of these groups, pentaBDE and octaBDE, have not been used voluntarily in Europe and North America since 2004 because they are considered particularly harmful. The EU Directive 2011/65 of June 2011 then prohibited the placing on the market of electrical and electronic equipment containing PBDEs. For the DecaBDE group, no increased risk was found in the safety assessment. DecaBDE mixtures are still used, but increasingly replaced by the potentially no less critical decabromodiphenylethane, whose impact on health and the environment has unfortunately not yet been conclusively assessed.

The Hexabromocyclododecane (HBCD) belongs to the group of halogenated flame retardants or fire retardants, this chemical has already been reported here. It has been used in polystyrene (polystyrene) since the 1970s. It is now considered particularly “particularly worrisome” and has been banned 2013. (more information)

The phosphorous flame retardants

This group acts through a barrier layer. If a fire occurs, a solid layer forms in connection with the substrate, which is impermeable to air and flames, and thus interrupts another fire. These connections are used for vehicle seats, PUR foams, building materials or upholstered furniture. It is also used as a substitute for octaBDE in plastics.

Analysis of flame retardants

Analysis of flame retardants

My-lab offers analyses for testing which and how much flame retardant a material contains on the one hand, and whether flame retardants may also pose a health risk in the home on the other hand.


Flame retardant in material brominated biphenyls & biphenyl

Wood / Material: Flame retardants Brominated biphenyls and ethers

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For business customers

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brominated flame retardent HBCD (Hexabromocyclododecan

Hexabromocycoldodecan (HBCD) in Styropor

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my-lab analysis: wood: phosphor fire protection agent

wood/material: phosphor fire protection agent

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Flameproofing agent HBCD (hexabromocyclododecane) is a challenge for disposal

The flame retardant HBCD (hexabromocyclodododecane) is considered “particularly worrisome“. The Stockholm Convention classified HBCD (C12H18Br6) as a persistent, persistent organic pollutant in May 2013.

Since October 1, Styrofoam boards and other insulating materials containing HBCD (C12H18Br6) must be disposed of . The relevant regulation states: “The persistent organic pollutants contained must be irreversibly converted or destroyed”. The duty of disposal applies from a concentration of 0.1% HBCD in the building material. The concentrations used are between 0.7 – 1.5% depending on the material.

This is currently leading to flooding of the disposal facilities, which are not necessarily up to the onslaught. The reason for this is that the incinerators require a special permit to dispose of materials containing harmful substances, and not all disposal facilities have this permit (see List for Styrofoam Disposal).
Dioxins and furans can be formed during combustion, which are classified as carcinogenic. To save time and logistics costs in this tense situation, many waste disposal companies only accept the insulation material with producer’s certificate or certificate of analysis.

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Since the 1960s insulating materials have been used which contain as flame retardants HBCD. It was only banned in 2013, and its useful life is usually around 20 years. These are mostly polystyrene compounds, such as extruded polystyrene and expanded PS (EPS and XPS).
As long as the material is built, according to current estimates no health hazard. However, proper disposal is extremely important because the compound is toxic to aquatic organisms such as crustaceans and algae.

In addition, the connection is extremely durable and is transported over long distances by air. It has also been found, for example, in marine animals in the Arctic.  In addition, animal experiments have shown that the development of infants can be disturbed. The following warnings will be displayed throughout the EU: H361 “Suspected of affecting fertility or harming the unborn child” and H362 “Susceptible of harming infants through breast milk”

According to current estimates, about 16,000 tons of polystyrene with HBCD are still used in Berlin and the surrounding area alone. Approx. 100 tons of this will be produced as hazardous waste before the end of this year. The danger of “illegal disposal” is certainly favoured by the overloading of the disposal facilities. However, due to the dangers for people and the environment, compliance with the requirements would be highly desirable.

Here is a list of waste-to-energy plants and special incinerators approved for HBCD (hexabromocyclododecane).

We are happy to advise you on the analysis of HBCD:

Contact: mail@my-lab.com

Tel.: 030 233215800

Waste-to-energy plants for Styrofoam (HBCD-approved)

Special combustion plants for Styrofoam with HBCD

h2>card with waste-to-energy plants and special incinerators for Styrofoam with HBCD

waste-to-energy plants waste-to-energy plants

hazardous waste incinerators hazardous waste incinerators


Photo credits

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