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Tierversuche und AlternativmethodenSeit 2004 sind in der EU Kosmetikprodukte verboten, die mit Tierversuchen in Zusammenhang stehen. Wenn die Sicherheit eines Inhaltsstoffes mit einem Tierversuch belegt wurde, dann darf der Artikel nicht in der EU vermarktet werden.

Für die deutsche Kosmetikindustrie war das nicht allzu schwierig, denn sie hat bereits seit 1989 freiwillig auf Tierversuche verzichtet.

Für das Tierversuchsverbot gab es eine Übergangsfrist mit 3 Ausnahmen, die zum 11.03.2013 ausgelaufen ist. Produkte, die vor diesem Datum rechtlich mit Tierversuchen abgesichert wurden, dürfen auch weiterhin vermarktet werden. Doch alles, was nach diesem Stichtag entwickelt wird, muss komplett ohne Tierversuche auskommen.

Um trotzdem die Sicherheit von Kosmetik- und Pflegeprodukten zu gewährleisten, müssen sog. Alternativmethoden angewandt werden. So wurde 1986 die „Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen“ gegründet.

Problematisch wird es, wenn eine Chemikalie, die in der Kosmetik verwendet werden soll, bereits vor ihrer Verwendung in der Kosmetik in einem völlig anderen Zusammenhang an Tieren getestet wurde. Deshalb gab die EU-Kommission am 07.07.2006 eine Empfehlung heraus, das den Begriff „Tierversuchsfrei“ klar einschränkt.

Auf Basis dieser Empfehlung darf ein Produkt nur dann als „tierversuchsfrei“ gekennzeichnet werden, wenn während der Produktentwicklung alle verwendeten Stoffe nachweisbar durch Alternativmethoden getestet wurden. Eventuell vorhandene, wissenschaftliche Daten aus branchenfremden Tierversuchen dürfen zu keinem Zeitpunkt verwendet worden sein. Wer die ausschließliche Verwendung von Alternativmethoden nicht lückenlos nachweisen kann und sein Produkt dennoch als „tierversuchsfrei“ kennzeichnet, der macht sich der Irreführung schuldig.

Bedauerlicherweise gibt es nicht für alle Bereiche vom Gesetz anerkannte Alternativmethoden, und der Weg bis zur offiziellen Anerkennung einer Alternativmethode ist lang und gesäumt von Bürokratie.

Als Verbraucher kann man den Prozess, von den Tierversuchen wegzukommen, beschleunigen, indem man bewusst auf Produkte verzichtet, die Tierversuche in ihrer Produktionskette haben. Der Deutsche Tierschutzbund führt beispielsweise eine Kosmetik-Positivliste.

Die Kosmetik-Positivliste von Herstellern  gibt eine Übersicht aller Anbieter, die tierversuchsfreie Produkte in ihrem Portfolio haben.

Die Kosmetik-Positivliste von Läden und Vertrieben zeigt auf, wo man die entsprechenden Produkte erwerben kann.

Einige der Anbieter werben mit einem Siegel, auf dem ein Häschen mit einer schützenden Hand zu sehen ist. Dieses Siegel wird vom Internationalen Herstellerverband tierschutzgeprüfter Naturkosmetik, Kosmetik und Naturwaren e.V.  (kurz: IHTK) vergeben.


 

Bildnachweise

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Animal experiments and alternative methodsSince 2004 cosmetic products related to animal experiments are prohibited in the EU. If the safety of an ingredient has been proven in an animal experiment, the article may not be marketed in the EU.

This was not too difficult for the German cosmetics industry, which has voluntarily abandoned animal testing since 1989.

There was a transitional period for the ban on animal experiments with 3 exceptions, which expired on 11 March 2013. Products that were legally covered by animal testing before this date may continue to be marketed. However, everything that is developed after this deadline must be completely animal-free.

In order to ensure the safety of cosmetic and care products, so-called alternative methods must be used. Thus, the”Foundation was established in 1986 to promote research into alternative and supplementary methods to limit animal testing“.

It becomes problematic if a chemical to be used in cosmetics has already been tested on animals in a completely different context before its use in cosmetics. For this reason, the EU Commission issued a recommendation on 07.07.2006 that clearly limits the term “animal-free testing”.

On the basis of this recommendation, a product may only be labelled as “animal-free” if all substances used have been verifiably tested by alternative methods during product development. Any scientific data from animal experiments outside the industry must not have been used at any time. Anyone who cannot completely prove the exclusive use of alternative methods and still labels his product as “animal-free” is guilty of deception.

Unfortunately, there are alternative methods not recognised by law for all areas, and the road to official recognition of an alternative method is long and lined with bureaucracy.

As a consumer, the process of getting away from animal testing can be accelerated by consciously avoiding products that have animal testing in their production chain. The German Animal Welfare Association, for example, has a positive list of cosmetics.

The Cosmetics positive list of manufacturers gives an overview of all suppliers who have animal-free products in their portfolio.

The Cosmetics positive list of stores and distributors shows where to buy the corresponding products.

Some of the providers advertise with a seal showing a bunny with a protective hand. This seal is awarded by International Association of Manufacturers of Animal Welfare Approved Natural Cosmetics, Cosmetics and Natural Products e.V. (short: IHTK).


Photo credits

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